Ich steck grad fest, zwischen Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten, Sport - um mal mein Leben in Gang zu bringen, Freunden, Wohnung. Ich pendle also zwischen Wohnung, Arbeit, Laufband, Bar - um mal nen Wein zu genießen, Schlafen. Wohnung, Schwimmhalle, Arbeit, Arbeit, Schlafen. Laufband (oder auch mal 'n Park), Arbeit, Freunde sehen, Schlafen. Dass hier zur Zeit nicht viel passiert (eigentlich GAR NIX) ist eine Ausnahme, habe ich gedacht. Das sollte so auch sein. Als ich im vergangenen Jahr nach Berlin gegangen bin hat sich das Alltagsrad bei mir auf ein mal angefangen zu drehen. Vorher habe ich studiert, bin aber fast nie hingegangen und hatte einen Nebenjob, der eigentlich das einzige war, was mich eventuell mal 4 Tage die Woche gefordert hat. Da hatte ich also von insgesamt 168h die eine Woche hat, abzüglich der grob geschätzten 90h die Woche, die ich mit Schlafen und Arbeiten verbrachte, ganze 78h Zeit, Blogbeiträge zu planen, vorzubereiten und umzusetzen. Ich habe fast meine ganze Freizeit damit verbracht, das Ding hier zu füllen. Daraus ist ein riesiger Schatz für mich geworden, den ich nicht missen möchte.
Doch in letzter Zeit, um genau zu sein seit letzten Oktober, bleiben mir von den 168h die Woche eventuell noch insgesamt 2h übrig, um mich um das lieb gewonnene Stück Blog hier zu kümmern. Bestimmt 1/3 davon verbringe ich damit, mir Bauchschmerzen zu bereiten, in dem ich mir immer wieder sage, Anna - du musst endlich mal wieder was posten. Ob man es glaubt oder nicht, irgendwann bekommt man Bauchschmerzen und weiß, der letzte Beitrag ist nicht nur eine Woche her, nein schon ganze fünf Wochen. Und dann wird es heikel, da stell' (Hallo Apostroph-Mädchen, ich mache es bestimmt wieder falsch, vielleicht sollte ich das irgendwann mal richtig lernen, aber solange schreib ich einfach noch drauf los) ich mir die Frage, soll ich das denn jetzt erzwingen? Merkt das jemand?
Und die Antwort ist mir ja sofort klar, natürlich nicht. Aber es macht mich immer wieder ganz traurig zu merken, wie turbulent und vollgestopft mein Leben zwar gerade ist, aber wie vollgestopft ich dafür auch mit Inspirationen bin, die einfach keine Zeit haben, rauszukommen.
Und wenn ich dann doch mal unerwartet einen Abend für mich habe, dann klapp ich zusammen wie ein Klappstuhl, setze mich auf den Balkon und genieße die Ruhe, das einzige, was ich dann höre sind die Pflanzen auf meinem Balkon, wenn sie der Wind bewegt, oder die S-Bahn, die aus der Ferne vorbeirauscht.
Das Schönste aber ist, ich vermisse gerade gar nichts. Ich bin vollkommen bei mir selbst und habe endlich mal das Gefühl, alles läuft auf einer geraden Bahn. Nur loswerden muss ich, dass ich das hier nicht vergessen habe, den Blog, euch Leser, dass ich da jeden Tag mindestens ein mal dran denke und mich ärgere, dass mir die Zeit fehlt, um endlich mal wieder kreativ zu sein.
Ich habe mir vorgenommen weniger zu arbeiten, pünktlich Feierabend zu machen, vor allem an Wochenenden keine Mails zu checken. Damit ich für all das hier wieder Zeit habe, mit Muße. Früher habe ich immer über die Workaholics gelacht, ich dachte mir immer, ich sei so faul, das würde mir nie passieren.
Und jetzt sitze ich hier und habe genau das erkannt, fleißig sein ist ja super, aber was nützt mir das wenn mir fast der Kopf platzt.
Das alles hier, um zu erklären, warum es hier so ruhig war, um Nachsicht zu bitten, wenn die Beiträge nur alle 2 Wochen kommen, um mich nicht zu vergessen, denn ich hatte eine Weile Winterschlaf und musste selbst erst erkennen, dass man aus 'nem Winterschlaf auch wieder erwachen muss.
Liebst,
Anna
(ab und zu habe ich dann doch mal Zeit um Schönes zu erleben, das wird dann auch gleich fotografiert)